Mit Stöckacker Süd baute die Stadt Bern, vertreten durch den Fonds für Boden- und Wohnbaupolitik, erstmals wieder einen Ersatzneubau für eine ganze Wohnsiedlung. Aufgrund eines nachhaltigen Bau- und Betriebskonzeptes entstand eine ökologische, langfristig wirtschaftliche und gesellschaftlich verantwortungsvolle Siedlung von hoher architektonischer Qualität. Als erfolgreich zertifiziertes 2000-Watt-Areal erfüllt es die Zielvorgaben der 2000-Watt-Gesellschaft und trägt damit massgeblich zur Aufwertung des Quartiers bei.
Die Siedlung enthält 88 Geschosswohnungen mit 3 bis 6 Zimmern, 32 altersgerechte Wohnungen mit 1 ½ bis 3 Zimmern (alle bisher genannten hindernisfrei) sowie 26 sogenannte Town Houses. Town Houses sind eine Wohnform für Siedlungen und Reihenhäuser, die individuelles Wohnen in einem verdichteten städtischen Raum ermöglichen. Im Stöckacker wurden unter diesem Begriff zweistöckige Maisonette-Wohnungen in dafür vorgesehen Gebäuden (das Haus im Haus) realisiert.
Die räumliche Anordnung der drei abgewinkelten Häuser mit jeweils vier Geschossen trägt dazu bei, dass sich das Neubauprojekt harmonisch in die bestehende Nachbarschaft einfügt. Der Aussenraum der Siedlung wird geprägt durch grosszügige Freiflächen und ein attraktives Wegnetz für Fussgängerinnen, Fussgänger und Velofahrende. Zudem bietet die Überbauung Platz für einen zentralen Gemeinschaftsraum, eine Kindertagesstätte sowie Flächen für je einen Gastro- und Dienstleistungsbetrieb.
Alle drei neuen Häuser wurden im MINERGIE-P-ECO Standard erstellt, wobei jedoch nur zwei zertifiziert wurden. Im Haus A werden die Wohnungen statt mit einer Komfortlüftung mit konventionellen Abluftanlagen entlüftet. Dieses Vorgehen ermöglicht den direkten Vergleich zwischen einem konventionellen Lüftungssystem und einem Komfortlüftungssystem.
Der Erstbezug erfolgte in Etappen ab August 2016. Mit der Eröffnung der Kulturbar «Becanto» zog im Sommer 2018 schliesslich Leben in die letzten freien Räumlichkeiten ein. Weitere Informationen finden sich in der Informationsbroschüre Stöckacker Süd.